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Rath checkt ein

Unser Kolumnist zählt zu den renommiertesten Hotelexperten Europas. Hier stellt er die besten Häuser vor. Diesmal: das Can Cera auf Mallorca.
Die prächtigen Arkaden und die üppige Bepflanzung verleihen dem Patio eine besondere Aura. © Can Cera

Die prächtigen Arkaden und die üppige Bepflanzung verleihen dem Patio eine besondere Aura. © Can Cera

Im Laufe der Jahrhunderte wurde das heutige Can Cera vielfach umgebaut und erweitert. Im späten 19. Jahrhundert wurde angebaut, um mehr Platz zu schaffen für die gut betuchten Besitzer. Die bedeutendste Veränderung aber erfolgte vorher, als Mitte des 17. Jahrhunderts Architekten der Renaissance die berühmten Patios gestalteten. Die historischen Innenhöfe gelten heute als bedeutsames Kulturerbe Palmas.

So ist auch der Patio im Eingangsbereich des Hotels mit seinen prächtigen Arkaden und seiner üppigen Bepflanzung von besonderer Schönheit. Mir fällt eine Keramikinstallation des mallorquinische Künstlers Jaume Roig ins Auge. Seinen ausgefallenen Arbeiten begegne ich überall im Hotel. Zahlreiche Werke weiterer lokaler Künstler verleihen dem Can Cera den Charme einer privaten Galerie mit einer sorgfältig kuratierten Kunstsammlung.

Das Hotel war das erste Projekt des Unternehmers Miguel Conde und seiner Frau Cristina Marti, einer renommierten Innenarchitektin. Die Gründer der Hotelvereinigung „It Mallorca Unique Spaces“, einer Gruppe von Fünf-Sterne-Boutique-Hotels, sind überzeugt, dass Luxus mit Respekt beginnt. Respekt gegenüber dem Ort, seiner Geschichte und seinen Menschen. 2011 bauten sie das Can Cera zum Hotel um. Mittlerweile gehören sechs Boutique-Hotels auf Mallorca zur Gruppe. Alle verbindet eine Idee: Sie sollen Mallorcas ursprüngliche Schönheit bewahren und erlebbar machen.

Für mich ist der Umbau der Paläste kein bloßes Renovieren von historischen Gebäuden, sondern vielmehr eine Revitalisierung. Mit seiner Leidenschaft für Kunst und Design, dem Gespür für Struktur und der Liebe zum Detail erhält das Ehepaar die Seele der alten Häuser.

Kunst und Architektur im „Can Cera“: Eine Reise zu den Wurzeln der Insel. © Can Cera

Kunst und Architektur im „Can Cera“: Eine Reise zu den Wurzeln der Insel. © Can Cera

Abends speise ich im hauseigenen Restaurant „La Vermutería“. Das Tapas-Menü, mediterran inspiriert, kann ich nur empfehlen. Sardellen von Don Bocarte, köstlicher Käse von S’Asglà und feinste Charcuterie werden serviert. Die Wertschätzung für die Region und ihre Produkte ist deutlich spürbar. Ich genieße Fisch aus der Region, frische Pasta und selbstgebackenes Sauerteigbrot. Dazu gefällt mir die exquisite Auswahl an Weinen und Champagner.

Im hoteleigenen Spa mit Sauna, Dampfbad und Hammam entspanne ich mich. Hier wird großer Wert auf Privatsphäre gelegt – Zugang erhalte ich exklusiv nach Voranmeldung. Das trägt zum Gesamtbild bei: Mein Aufenthalt ist wie ein Rückzug mit innerer Einkehr. Im Can Cera offenbart Mallorca seine authentischste Seite. Sie ist geprägt von Tradition, stilvoller Zurückhaltung und einer angenehmen Gelassenheit. Wenn Sie Ruhe und Vertrautheit in einer exklusiven Umgebung suchen, finden Sie hier ein äußerst komfortables und elegantes Refugium auf Zeit.

Das Besondere, finde ich, ist tatsächlich die kunstvolle Gestaltung des Can Cera. Auf dem Willkommensbrief lese ich: „A Love Letter to Mallorca. It’s History, Traditions and Visionary Soul. A Journey to it’s Roots.“ Ich empfinde das tatsächlich so – der Aufenthalt in diesem Luxushaus ist wie eine Reise zu den Wurzeln der Insel.

Über eine antike Marmortreppe laufe ich vom Patio hinauf zu den großzügigen Innenräumen. Das Interieur ist außergewöhnlich: Originale Holzbalkendecken, steinerne Bögen, Terrakottaböden, bodenlange Vorhänge, Geländer im Art-déco-Stil und Kronleuchter aus Muranoglas schaffen eine Atmosphäre, in der ich mich beseelt fühle. Die eleganten Lampen überall im Haus tragen dazu bei. Licht ist für mich essenziell, es schafft eine warme, einladende Stimmung.

Jeder Raum ist individuell gestaltet und sorgsam eingebettet in die historische Struktur des Hauses. Meine Suite mit vier Metern Deckenhöhe und wunderbaren Intarsienarbeiten ist 120 Quadratmeter groß. Mir gefällt sie so gut, weil sie so ursprünglich ist.

Und auch kulinarisch erfüllen sich meine Erwartungen. Der Service im Can Cera erinnert mich an einen privaten Mitgliederclub – persönlich, zugewandt und herzlich. Am Morgen erwartet mich ein großzügiges Frühstücksbuffet mit ökologischen Produkten, hausgemachten Spezialitäten und mallorquinischen Klassikern. Auch vegane und glutenfreie Speisen sind reichlich vorhanden – alles ist frisch und von hoher Qualität.

Rückzug mit innerer Einkehr: Im Can Cera findet man Ruhe und Vertrautheit in einer exklusiven Umgebung. © Can Cera

Rückzug mit innerer Einkehr: Im Can Cera findet man Ruhe und Vertrautheit in einer exklusiven Umgebung. © Can Cera

Business-Check

Anreise: Mietwagen, privater Transfer oder Shuttle Service vom Flughafen Palma de Mallorca. Fahrzeit ca. 15 bis 20 Minuten.

Parkmöglichkeiten: Parking Saba Placa de la Reina: Parkhaus, bequem zu Fuß erreichbar; Parking Saba Portopi: Parkhaus, ebenfalls in der Nähe, ideal für längere Aufenthalte

Digitale Ausstattung: passt

WLAN: passt

Concierge-Service: sehr herzlich und zugewandt

Spa / Fitness: Hoteleigener Spa mit Sauna, Dampfbad und Hammam; Zugang exklusiv nach Voranmeldung.

Preise der Zimmer: 500 bis 700 Euro

Preise der Suiten: ca. 700 Euro

Über den Autor: Als früherer Grandhotelier und Betreiber des relevantesten Hotel Rankings im deutschsprachigen Raum , 27065e16a272, https://die-101-besten.com/, ist Carsten K. Rath Globetrotter von Berufs wegen. Sämtliche Hotels, über die er für Capital schreibt, bereist er auf eigene Rechnung., https://die-101-besten.com/, normal, left

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